Presse
Starnberger Merkur, 11. April 2020, Lokalteil S. 5
Starnberger Merkur, 9. März 2020, Lokalteil S. 5
Würmtal-Echo, Samstagsblatt 1. Juni 2019. S. 15
Starnberger Merkur, 2. April 2019
Auf die alten Chroniken stolz sind Karin Völk, Manuela Kleinknecht, Gertraud Gschwendtner, Johanna Walser (hinten v.l.) und die Unkrautjäger Ludwig, Valerie, Luise, Hanna und Nils. Foto: Andrea Jaksch
Gartenbauverein stolz auf Nachwuchs
110-jähriges Bestehen gefeiert
Von Christine Cless-Wesle
Gauting – „Ihnen ist es gelungen, den Verein lebendig zu halten.“ Mit diesen Worten dankte Bürgermeisterin Dr. Brigitte Kössinger der Vorsitzenden des Gartenbauvereins Gauting, Manuela Kleinknecht, sowie deren Vorgängerinnen Gertraud Gschwendter und Karin Völk. Im voll besetzten Trachtler-Vereinsheim feierten am Samstag drei Generationen mit der Unkrautjäger-Jugend von Johanna Walser das 110-jährige Bestehen des Vereins.
Mit Kastanien, Hagebutten, bunten Herbstblättern und Kerzen sind die Kaffeetische festlich geschmückt. Vorne auf der Bretterboden-Bühne musiziert die Stubnmusi Schönauer-Soffel. „Schon zu Zeiten des Vorsitzenden Otto Moosmann haben wir ab 1980 bei Jubiläen gespielt“, sagt Professor Heinrich Soffel.
„Für uns ist es das Größte, im Sommer auf den Sonnenäckern zu ernten“, erzählt Yvonne Buhl am Glücksrad: Deshalb gehören ihre vier Kinder zu den „Unkrautjägern“ von Johanna Walser. Auf der Bühne ergreift für die wegen einer Erkältung stimmlich angegriffenen Vorsitzenden Manuela Kleinknecht deren Stellvertreterin Monika Klodt das Mikrofon, um die Gäste zu begrüßen.
Stolz sind die Mitglieder des vor 110 Jahren gegründeten Vereins auf ihr Protokollbuch mit den ersten handschriftlichen Einträgen aus dem Jahre 1908. „Wir werden das Buch in Ehren halten“, sagt Monika Klodt.
Im Rückblick erinnert die Bürgermeisterin daran, dass Nutzgärten in jenen Notzeiten das Überleben sicherten. Auch die Großmutter ihres Mannes habe mit ihrem eigenen Nutzgarten die Familie versorgt. Heute sei die Jugendarbeit des Gartenbauvereins wichtiger denn je, so die Bürgermeisterin. Denn die Kinder lernten beim Anbau auf dem Feld, wie Gemüse wächst, und dass frisch geerntete Salate und Kräuter besser schmecken als abgepackte Lagerware aus dem Supermarkt. In Bildern zeigte Johanna Walser, wie erfolgreiche Jugendarbeit funktioniert. Vor zehn Jahren seien auf den Sonnenäckern von Starnberger Land vor der Reismühle gerade mal drei Kinder aktiv gewesen, berichtet sie. Inzwischen seien jedes Jahr im Durchschnitt 50 Mädchen und Buben beim Säen und Ernten dabei. „Kohlrabi und Salat vom eigenen Feld sind immer der Renner“, verrät Walser unter Applaus.
Mit ihrem Auftritt begeistert die Kindertanzgruppe der Trachtler die Festgemeinde. Der kleine Bub, der an der Hand seiner Mama im Takt hüpft, sorgt für heitere Mienen – und rauschenden Beifall.
Äpfel im Überfluss
Von Blanche Mamer, Süddeutsche Zeitung Starnberg
Wohin nur mit den vielen Zentnern Obst? Es ist gar nicht so einfach, angesichts der Fülle noch Abnehmer zu finden. Die großen Obstpressen sind längst ausgebucht. Jetzt sind Ideen für Rezepte gefragt.
Anfang des Sommers freuten sich die Hobbygärtner noch, dass die Apfelbäume eine reiche Ernte versprachen. Doch nun sitzen viele von ihnen auf Zentnern von Früchten – und sind ratlos. Apfelkuchen, Apfelstrudel, Apfelküchle, Apfelmus – Omas Rezepte sind längst ausprobiert. Wer vorhatte, Apfelsaft pressen zu lassen oder einen Teil seiner Äpfel zur Solidargemeinschaft „Starnberger Land“ zu bringen, der war Mitte September schon viel zu spät dran. Die großen Obstpressen sind ausgebucht und Streuobst für den Apfelsaft von „Unser Land“ wird nicht mehr angenommen. „Bei der ersten Sammlung kamen sechs Tonnen zusammen, bei der zweiten sogar noch mehr. Deshalb mussten wir aufhören und alle weiteren Termine absagen“, sagt Rudolf Heidrich, auf dessen Hof in Frohnloh, einem Ortsteil von Krailling, die Sammelstelle eingerichtet war. In den Jahren zuvor sei man zufrieden gewesen, wenn bei drei Sammelterminen vier bis fünf Tonnen Äpfel zusammen kamen, sagt er. Die Äpfel aus dem eigenen Garten wird er lagern oder zu Saft pressen, das Fallobst wird an Pferde verfüttert. Die Saftpressen und Mostereien in der Region sind ausgebucht, es gibt keine freien Termine mehr. Nur bei Klement Noll in Dießen gibt es noch eine Chance. „Wir pressen bis in den November, solange es Äpfel gibt“, sagt Noll. Allerdings gebe es bereits Engpässe bei den Verpackungen. Man erreicht ihn am besten abends nach 21 Uhr (Telefon 08807/5416).
Bis zu drei Wochen mussten die Obstgärtner auf einen Termin bei einer Obstpresse warten. Dabei ist ungewiss, ob die bereits geernteten Äpfel so lange gut gelagert werden können. Denn wer hat schon den „richtigen“ kühlen Keller? „Da habe ich Glück. Wir haben einen sehr großen Keller und Lagermöglichkeiten“, sagt die Kreisbäuerin Anita Painhofer aus Gilching. Da sie schon gewusst habe, dass es heuer mit den Obstpressterminen eng werden würde, habe ihre Tochter einen Entsafter gekauft, den sie jetzt an die Familie ausleihe. „Äpfel sind so ein gesundes Lebensmittel, man soll sie nicht verkommen lassen. Ich verschenke viel an Freunde und Bekannte. Und wir haben ein Schild am Zaun, dass wir Äpfel abgeben. Fast täglich backe sie Kuchen oder Apfelstrudel, der sei sehr beliebt zum Nachmittagskaffee, erzählt sie. Gläser für Gelee und Apfelmus habe sie in ausreichender Mengen, weil sie immer die leeren Marmeladengläser sammele. Wer im Laden keine Gläser mehr bekomme, könne Apfelmus auch gut in Tüten einfrieren.
Eine ganze Reihe von Tipps für die Verarbeitung von Äpfeln hat die Vorsitzende des Gautinger Gartenbauvereins, Manuela Kleinknecht. Apfelstrudel, Gelee und Apfelmus sind für sie selbstverständlich. Heuer hat sie Apfelschnitzen eingekocht, so dass diese im Winter ohne weitere Vorbereitung als Kuchenbelag oder als Füllung für den Apfelstrudel zur Hand sind. Das sei ganz einfach, sagt sie und erklärt: Für Kuchen schneide sie gleichmäßige Scheiben, schichte sie in Twist-off-Gläser und drücke sie fest. Kein Wasser, kein Zucker! Die Schnitze für Strudel dürfen kleiner und unregelmäßig sein. Die Gläser werden mit den Schraubdeckeln fest verschlossen, in den Einwecktopf in kaltes Wasser gestellt und 30 Minuten lang bei 90 Grad eingekocht. Die Apfelstücke fallen dabei etwas zusammen. Ausprobiert hat die passionierte Hobbyköchin zudem ein Apfel-Chutney mit Essig, Zucker und Rosinen. Es gebe viele Rezepte im Internet, süß, süßsauer oder scharf – also für alle Geschmäcker.
Und noch einen Vorschlag, für den man weder einen Kochtopf, noch Gläser oder Flaschen braucht. Eine andere Fachfrau macht Apfelchips. Das sei kinderleicht, eine gesunde Knabberei an langen Fernsehabenden und gut für zwischendurch, sagt sie. So geht’s: Äpfel waschen, nach Bedarf schälen, Kerngehäuse entfernen, in dünne Scheiben schneiden, auf ein Blech schichten und im Ofen bei 80 Grad etwa vier Stunden trocknen lassen. Ofentür einen Spalt breit offenlassen. Die abgekühlten Chips halten sich gut in Blechdosen.
Chutney-Rezept
– Ein Kilo Äpfel, am besten säuerliche, nicht zu reif,
– ein halbes Pfund Zwiebeln
– eine Knoblauchzehe
– 375 Milliliter Weinessig
– ein Pfund Zucker
– drei Esslöffel Senfkörner, gemahlen,
– zwei Esslöffel Ingwer, frisch gerieben oder eine gute Prise als Pulver,
– ein Teelöffel Cayennepfeffer
250 Gramm Sultaninen Äpfel und Zwiebeln schälen, klein schneiden, mit dem gehackten Knoblauch und den weiteren Zutaten, mit Ausnahme der Sultaninen, in einen großen offenen Topf geben, alles zusammen eine Stunde lang köcheln lassen, immer wieder umrühren. Dann die Sultaninen hinein geben und weitere 15 Minuten mitköcheln. Gut ist das Chutney, wenn die Masse nicht mehr vom Löffel fließt. In saubere ausgekochte Gläser füllen, verschließen, abkühlen lassen und beschriften. Dieses Chutney passt gut zu Fleischfondue, Roastbeef, Gegrilltem, Schweinsbraten, Raclette, Hühnchen oder auch zu Käse. (Bla)
Starnberger Merkur vom 10- August 2018 / Dank an Christine Cless-Wesle
Gartenbauverein Gauting besucht Landwirtschaft von Kloster Plankstetten
Ein informativer Tag, der sich nicht nur mit der Flora, sondern auch mit der Fauna beschäftigt hat – so lautet ein Fazit der Jahresfahrt des Gartenbauvereins Gauting e.V. am 23. Juni. Sie führte die 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst ins Kloster Plankstetten (Kreis Neumarkt/Oberpfalz). Dort gab es nach der Begrüßung durch Frater Richard Schmidt OSB zunächst eine Führung durch die Landwirtschaft des Klosters, die schon 1994 komplett auf eine organisch-biologische Wirtschaftsweise umgestellt wurde.